Kasino der Immelmann – Kaserne

Kasino Celle


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Sehr geehrte Gäste des Kasinos Celle,

wir begrüßen Sie ganz herzlich in unseren historischen Räumlichkeiten, wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und einen guten Appetit. Zur Einstimmung anbei ein paar Hintergründe zum Flugplatz Celle und seinem Kasino.

Deutschland war nach dem Ende des ersten Weltkrieges bestrebt, den Anschluss an die Luftfahrtentwicklung nicht zu verlieren. Deshalb wurde in den 30er Jahren im Geheimen an einer Anzahl von Flugplätzen gearbeitet.

Einer davon war der Fliegerhorst Celle-Wietzenbruch.

Ab März 1933 waren 800 Mann im Einsatz um das getarnte Bauvorhaben unter dem Namen „Deutscher Luftsport-Verband (D.L.V.)“ zu beginnen.

Es wurde mit einer ungeheuren Geschwindigkeit gebaut, so dass bereits 1934 der erste Gebäudekomplex (Halle I) fertiggestellt war. Im Jahr 1935 war der vorgesehene Ausbau des Fliegerhorstes abgeschlossen, sodass die Hallen I, II, III und IV nutzbar zur Verfügung standen.

Der Startschuss zur fliegerischen Ausbildung fiel am 01.06.1934. Die Schule mit Maschinen bis 2000 kg unter dem ersten Kommandeur Major Schwarzkopf konnte ihre Arbeit beginnen. (Major Schwarzkopf fiel später als Oberst und Führer an der Spitze seines Sturzkampfgeschwaders beim Kampf um den Maasübergang im Raum Sedan)

Das Flugfeld war damals ein Quadrat mit etwa 800m Länge.

Die Flugzeugführerschule in Celle war schon lange in Betrieb als am 15.03.1935 die allgemeine Wehrpflicht und damit auch die volle Wehrhoheit eingeführt wurde.

Nun konnte die Luftwaffe aufgestellt werden, die unter der Tarnbezeichnung DLV schon überall im Land auf den geheimen Flugplätzen Dienst tat. Die bis dahin unter Tarnbezeichnung kommandierten Soldaten wurde zur Luftwaffe versetzt und erhielten ihre Rangstufen und Abzeichen.

Für die Offiziere des Fliegerhorstes wurde am Regeberg, nahe dem Flugplatz (beim Verlassen der Kaserne nach der Hauptwache die erste Straße links) eine Offizierskolonie gebaut.

Für die Offiziere des Standortes wurde 1936 ein neues Offizierheim eingeweiht.

Dieses Offizierheim (Geb.6) ist auch heute noch die Betreuungseinrichtung der Offiziere des Standortes. Seit 2022 ist die Kasino Gesellschaft Flugplatz Celle e.V. für die Betreuung der Unteroffiziere, Offiziere und Zivilbeschäftigten in vglb. Dienststellung verantwortlich.

In den folgenden Jahren wurden -nach der Flugzeugführerschule- die verschiedensten Einheiten stationiert. Im Winter 39/40 das Stuka-Geschwader 77, mehrere Zielflugeinheiten, Schlachtflieger und sogar Fallschirmjägereinheiten.

Im Januar 1945 wurde die Flugzeugführerschule A/B 6 von Danzig nach Celle verlegt. Diese Schule war die letzte fliegende Einheit auf dem Platz vor Kriegsende. Kurze Zeit später wurde die Schule aufgelöst und die vorhandenen Flugzeuge gesprengt.

Am 11. April 1945 wurde der Fliegerhorst Celle-Wietzenbruch geräumt und den einrückenden Alliierten übergeben.

So konnte die RAF (Royal Air Force, GBR) den Fliegerhorst nahezu unzerstört übernehmen und 1946 die 84.Gruppe der RAF mit der „Spitfire“ (Jagflugzeug) in Celle stationieren.

Zu Beginn der Luftbrücke, Sommer 1948, räumte die Royal Air Force den Platz und die Amerikaner flogen die Luftbrücke aus Celle. Tag und Nacht starteten und landeten die „Douglas C-54 Skymaster“ mit Lebensmitteln und Brennstoff. In dieser Zeit erreichte der Flugbetrieb in Celle seinen Höhepunkt.

Nach Beendigung der Berliner Luftbrücke am 12.05.1949 übergaben die Amerikaner zurück an die RAF.

Bald nach der Luftbrücke wurde die Startbahn und die Hallenvorfelder betoniert.

Am 29.11.1957 übernahm die Bundeswehr den Flugplatz von den Engländern.

Zuerst waren hier zwei Heeresflieger Beobachtungs- und Verbindungsstaffeln mit Do27 und die Heeresfliegertransportstaffel 823 mit Sikorsky H34, stationiert.

Als Besonderheit waren von 1959 bis 1967 mit zwei Lufttransportgeschwadern auch Luftwaffeneinheiten in Celle stationiert. Somit ergab sich, bis in die 1990er-Jahre einmalig in der Bundeswehr, ein dauerhaft gemischt genutzter Fliegerhorst von Heer und Luftwaffe. Das Lufttransportgeschwader 62 verlegte bereits 1960 nach Köln und später weiter nach Wunstorf. Das in Celle 1961 aufgestellte Lufttransportgeschwader 63 wurde im Jahr 1967 nach Hohn bei Rendsburg verlegt, wo es am 15.15.2021 aufgelöst wurde.

Am 28. Juli 1967 erhielt die Einrichtung im Rahmen einer feierlichen Zeremonie den zusätzlichen Namen „Immelmann-Kaserne“ in Erinnerung an den deutschen Piloten Max Immelmann. Das Fliegerass fiel während des Ersten Weltkrieges am 18. Juni 1916.

1971 wurde mit dem Heeresfliegerregiment 10 (ausgerüstet mit Bell UH-1D) erstmals ein Verband von Regimentsgröße in Celle geschaffen. 1979 wurde ein zweites Regiment, das mit Panzerabwehrhubschraubern Bo 105 ausgestattete Heeresfliegerregiment 16 aufgestellt.

Da der Fliegerhorst nicht ausreichend Platz für zwei Regimenter bot, war von Anfang an geplant, eines der beiden auf den Flugplatz Faßberg zu verlegen. 1981 verlegte das Regiment 10 nach Faßberg, dessen Regimentswappen zeigt noch heute das stilisierte Celler Schloss.

Nach der Entscheidung zur Aufgabe des Hubschraubers Bo105 fand am 13.12.2016 der letzte Flug mit einer Formation von 18 Hubschraubern dieses Typs in Celle statt.

Zum 1.7.2016 wurde das Ausb/ÜbZLbwglk in Celle Wietzenbruch aufgestellt. Dieses betreibt den Flugplatz und unterstützt übende Verbände mit simulationsgestützten und real geflogenen Anteilen im Rahmen von Luftgestützten Einsätzen und Luftlandeoperationen.

Damit sind am Flugplatz Celle (ehem. Fliegerhorst Celle-Wietzenbruch) keine fliegenden Waffensysteme mehr stationiert.